Niemanden außer Gott Vater nennen?

Im Predigttext vom 07.03.2021 (Matthäus 23,8-12) fordert Jesus seine Zuhörer damals und und heute auf, niemanden außer Gott „Vater“ und niemanden außer Jesus „Meister“ oder „Lehrer“ zu nennen.

Die Forderung hat mich doch etwas überrascht. Schließlich wird das Wort Vater oft in der Bibel und auch von Jesus selber verwendet und bezieht sich in vielen Stellen auf den leiblichen Vater (z.B. in Matthäus 19,5).

Ein Blick in den damaligen Wort-Gebrauch hilft weiter (die folgenden Aussagen sind sinngemäß der Wuppertaler Studienbibel entnommen): Einige berühmte Lehrer haben sich mit dem Ehrennamen „Vater“ anreden lassen. Dem wirkt Jesus entgegen. Der Ehrenname „Vater“ steht nur Gott zu. Gott ist der rechte Vater, der in Epheser 3,14-15 von Paulus angebetet wird.

Auch für den Begriff Lehrer gab es in der Studienbibel eine hilfreiche Aussage: In der Prophezeiung des Jeremia über das Volk Israel in Jeremia 31,31-34 zeigt Jeremia auf, dass der Zeitpunkt kommen wird, in dem wir Menschen keine Lehrer mehr brauchen werden. Jeder hat Gottes Gesetz in seinem Herz und kennt Gott. Möglich ist diese Nähe durch die Sündenvergebung, die durch Jesu Tod am Kreuz möglich ist.

In dem Sinne: Frohe Ostern!

Sendschreiben – Ist das jetzt dran?

Diese Frage haben wir uns im Hauskreis gestellt. Wir kamen zu dem Schluss, dass die Themen der einzelnen Sendschreiben in die aktuelle Situation der Gemeinde aber auch in die aktuelle Zeit passen.

Im Nachgang habe ich weiter über die Aktualität der Sendschreiben nachgedacht und möchte meine Gedanken teilen:

Das erste Sendschreiben zum Thema Barmherzigkeit passt in eine Zeit, in der jeder zuerst seinen eigenen Vorteil sucht. Damit dieses Verhalten keinen Einzug in die Gemeinschaft von Christen findet – deren Verhalten ja von gegenseitiger Liebe bestimmt sein soll – ist das Thema Barmherzigkeit aktueller denn je. Und dabei ist es erst einmal egal, ob ich die Aufforderung, barmherzig zu sein, auf meine Geschwister im Glauben oder auf die Menschen in meiner Umgebung beziehe. In beiden Fällen will ich mir an Jesu Barmherzigkeit ein Beispiel nehmen. Aber das erste Sendschreiben ging noch weiter. Es ging auch um die Frage, wen ich zum Maßstab setze. Bin ich der Maßstab, an dem alle in meinem Umfeld sich messen müssen, oder gibt es einen besseren Maßstab? Das Sendschreiben lässt sich aus meiner Sicht mit einer Aussage von Rolf gut zusammenfassen: „Wir stehen nicht über, sondern neben Sündern.“

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Foul mit Folgen

Es ist nicht einfach von Schuld und Sünde zu sprechen. Dir kann deine eigene Unzulänglichkeit so riesengroß werden, dass es dich schier erdrückt. Oder du bagatellisierst die Trennung von Gott und findest, dass man von Schuld im Zusammenhang des Glaubens nicht so viel reden sollte. Doch so oder so ist damit der Sinn der Passion Jesu nicht erfasst.

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