Im Mittelalter sah man in Christus vor allem den Rächer, der bald zum jüngsten Tage vom Himmel herab steigen werde und dem voraus den schwarzen Tod schickte, die Pest. Halb Europa ging daran zu grunde.
Zu Luthers Zeiten predigte die Kirche einen unerbittlichen, zürnenden Gott. Der drohte Fegefeuer und Höllenstrafen über die Menschen auszuschütten, wenn sie nicht der kirchlichen Obrigkeit gehorchten und ihren Anweisungen unbedingt Folge leisteten. Es gab viel Anlass , dem Vater im Himmel gegenüber argwöhnisch zu sein.
Heute sehen wir in Jesus eher das Vorbild eines moralisch guten Lebens: „Was würde Jesus tun?“ Das ist zweifellos symphatischer, aber letztlich ein weiteres Missverständnis, wenn du Jesu Verkündigung nicht von der Gnade Gottes her verstehst. „Ohne es verdient zu haben werden wir gerecht, dank Gottes Gnade, durch die Erlösung in Jesus Christus… So erweist Gott seine Gerechtigkeit, durch die Vergebung der Sünden.“ Römer 3,24f